Im Juli 2006 bin ich zum ersten mal in Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten und meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Das ist ein wunderschönes Land, das eine reiche Kultur, angenehme freundliche Leute und besondere Atmosphäre hat. Es ist schwer alle meine Eindrücke und Gefühle zu beschreiben. Alles hat mir gefallen: meine Arbeit und meine Wohnung in der Altstadt, die Sehenswürdigkeiten ich habe besichtigt, die Menschen ich habe getroffen, das Essen ich habe geschmeckt.
Für mich war eine Überraschung dass die meisten (Ost-)Deutschen mit der russischen Kultur irgendwie vertraut sind. Manche haben Russisch in der Schule studiert, sind nach Russland gereist, sind Pioneer gewesen, haben die Werke von Lenin gelesen. Das ist natürlich kein Wunder, weil wir gemeinsame Geschichte haben. Aber jedoch ist es seltsam, so weit von Russland so viel russisches treffen.
Ich habe für vier Wochen als Hausmeisterin in der Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt (GWG) gearbeitet. Halle-Neustadt und Murmansk, meine Heimatstadt, sind erstaunlich ähnlich: auch Hochhäuser, ordentliche Planierung, moderne Einkaufshäuser, viel Beton und Asphalt. Hier gibt es bloß mehr Blumen und die Straßenbahn statt den Obus. Von meinen Mitarbeitern habe ich die Geschichte der Stadt kennengelernt. Die Neustadt wurde zur DDR Zeit errichtet, damit die Arbeiter des Chemiewerks "Buna" die Wohnstätte haben. "Sozialistische Städtebau, Architektur und Kunst in harmonischer Einheit", so ein Buch über Halle-Neustadt.
GWG existiert seit 1971. Heutzutage ist die Gesellschaft für 14 000 Wohnungen verantwortlich. Solche Gesellschaften haben wir in Murmansk noch nicht, es gibt nur staatliche Dienstleistungen, die die Einwohner bedienen. Bei der GWG arbeiten 13 Hausmeister, die die Häuser besorgen. Sie lesen Wasser- und Elektrozähler ab, prüfen Hausanschlussstationen, Aufzüge, kontrollieren Lichtanlagen, beräumen Keller und lösen verschiedene Probleme von Mietern. Jeder Hausmeister ist für 7-8 Hochhäuser verantwortlich, und deswegen ist die Qualität der Leistungen auf sehr hohem Niveau.
Ich arbeitete zusammen mit sehr freundlichen hilfsbereiten Leuten, die haben mir immer geholfen und alles erklären. Ich habe interessante Erfahrungen und neue Kenntnisse bekommen, vorerst verbindet mit der GWG und ihrer Arbeit, und konnte das alles mit Russland vergleichen.
Die Deutschen haben ein anderes Verhältnis zu vielen Sachen. Ich will nicht sagen, dass die deutsche Mentalität ist uns fremd und unverständlich. Aber die Russen können viel von den Deutschen lernen. Zum Beispiel, in Murmansk gibt es immer noch kein so wirksames Müllverarbeitungssystem. Umweltverunreinigung ist ein ernstes Problem in Deutschland, und im Vergleich mit Russland fühlen mehr Bürger sich dafür verantwortlich. Mülltrennung ist nicht nur ein Pflicht für die meisten, aber die naturliche Notwendigkeit - auf diese Weise nimmt jeder Bürger am Umweltschutz teil. Solches Bewußtsein wird durch die Erziehung gebildet.
Ein anderes Beispiel, das die Besonderheiten der deutschen (oder europäischen) Mentalität wiederspiegelt, ist die Umgangsweise der Kunden und der Angestellten verschiedener Dienstleistungen. Im Vergleich mit Russland haben die Deutschen mehr gegenseitige Achtung. Während dieses Monats bei der GWG habe ich kaum Streite oder Unhöflichkeit gesehen. Die Hausmeister und die Mieter waren immer freundlich, und alle Probleme wurden durch Gespräch gelöst. Solche soziale Beziehungen zeigen das Niveau der Entwicklung einer Gesellschaft. Leider, hat Russland deutsches Niveau noch nicht erreicht.
So sind meine Eindrüke von Deutschland und seiner Gesellschaft. Ich habe entdeckt, dass es etwas gemeinsames und etwas unterschiedliches zwischen unsere Länder gibt. Dank dieses Aufenthalts habe ich viel über die Leute, die Geschichte, das Leben in Deutschland erfahren und mit seiner Kultur kennengelernt. Das was interessant und nützlich.